Mitgefühl

Mitgefühl für andere und sich selbst

Mitgefühl für andere beginnt oft mit der Fähigkeit, Mitgefühl für sich selbst zu empfinden.

In unserer heutigen Welt hört man oft: „Du musst dich selbst lieben.“ Doch so wie Freude und Glück nicht erzwungen werden können, so kann auch Selbstmitgefühl nicht durch bloße Willenskraft entstehen. Es ist ein Weg, der sich entfaltet, wenn wir bereit sind, uns selbst zuzuhören.

Lernen mitfühlend zu sein

Als Kinder haben wir oft unser eigenes Mitgefühl aufgegeben, um die Bindung zu unseren Bezugspersonen zu bewahren. Damals war diese Bindung überlebenswichtig.
Doch heute, als Erwachsene, haben wir die Möglichkeit, neu zu wählen.

Vielleicht spürst du eine leise Angst, dass Mitgefühl mit dir selbst, etwas in dir erschüttert – alte Bindungen, alte Muster. Doch du bist jetzt frei, für dich selbst da zu sein. Finde heraus, wer du wirklich bist, jenseits der Erwartungen und Ansprüche anderer.

Wer bist du noch?

Lass dich von deiner Situation und deinem Schicksal berühren. Beginne auf dich selbst mit offenem, empfindsamen und berührbaren Herzen zu schauen.
Oft sehnen wir uns danach, dass unser Partner, unser Vorgesetzter, ein spiritueller Lehrer oder Heiler für unser Leben Verantwortung übernimmt und uns sagt was wir zu tun und zu lassen haben.
Was ist, wenn du deine Sehnsucht nach dem Paradies, in dem du vollkommen ver- und umsorgt bist oder von der Sehnsucht gerettet zu werden, verabschiedest und dich dem Schmerz darüber öffnest?
Was passiert, wenn du dich von dem unrealistischen Wunsch verabschiedest von deinen Eltern voll und ganz angenommen, verstanden und geliebt zu werden?
Es ist ein Schmerz, der für unser Wachstum unabdingbar ist, der uns ein Stück mehr Erwachsensein, Freiheit und Liebe ermöglicht. Du hast jetzt die Wahl aus der kindlichen Bindungsbeziehung herauszutreten, deine weggedrückten Gefühle und Bedürfnisse wieder anzunehmen und ihnen einen Platz in deinem Leben zu geben.

Sei du selbst

Vielleicht wirst du bemerken, dass du durch eine mitfühlende Haltung dir selbst gegenüber, mit einer ganz natürlichen, menschlichen Verletzlichkeit in Kontakt kommst. Jetzt ist es Zeit dich so zu nehmen, wie du bist und zu sein, wie du bist. Vielleicht taucht ein Gefühl des Bedauerns auf, über das, was du erlebt hast und dass es so gewesen war. Es ist ein Mitfühlen mit dem eigenen Schmerz. Es ist ein Ausdruck davon, dass du dir selbst mit einem offenen und mitfühlenden Herz begegnest. Mitgefühl mit dir selbst, lässt dich weicher werden, offener und berührter. Dies ist ein Ausdruck von Mut, deine alten Identifikationen zu verlassen und neue Wege zu gehen. Es ist der Weg zu einem authentischen Selbst.

Zugvögel

Zugvögel

Die Distanzen, die Zugvögel zurücklegen, sind oft unvorstellbar. Die Küstenseeschwalbe zum Beispiel legt jährlich rund 40.000 Kilometer zurück.

Wunder

Ich freue mich jedesmal aufs Neue, wenn ich einen Schwarm Kraniche schon von weitem rufen höre. Es ist, als würden sie mich darauf hinweisen, welch ein Wunder das Leben ist.
Denn ich frage mich:
Wie erspüren sie, das es Zeit ist in Richtung Süden zu fliegen?
Wie orientieren sie sich?
Wissen sie welche Risiken sie eingehen?
Kein Vogel stellt diese Reise in Frage. Sie folgen ihrer Bestimmung.
Eine Weisheit in ihnen lässt sie das Richtige tun.
Sie sind im Hier und Jetzt, da gibt es kein Abwägen, oder?

Wissenschaft

Viele Zugvögel, wie die Küstenseeschwalbe, orientieren sich mithilfe eines inneren Kompasses, der auf dem Magnetfeld der Erde basiert. Andere nutzen den Stand der Sonne oder sogar die Sterne zur Orientierung. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass einige Arten den Geruchssinn und Landschaftsmerkmale zur Navigation verwenden – alles, um präzise zu ihren Zielen zu gelangen.

Zugvögel haben sich evolutionär an die Strapazen der Reise angepasst. So reduzieren sie während des Flugs teilweise die Funktionen ihrer Verdauungsorgane, um Energie zu sparen. Andere haben spezielle Muskelgruppen und Flügelformen entwickelt, die für lange Distanzen optimiert sind.

Symbol des Lebenszyklus

Zugvögel erinnern uns an die Verbundenheit und den Kreislauf des Lebens. Sie verdeutlichen, wie alle Ökosysteme miteinander verknüpft sind und wie wichtig der Schutz ihrer Lebensräume ist, um diese erstaunlichen Reisen weiterhin zu ermöglichen.

Jedes Jahr beobachten Menschen weltweit den Vogelzug als ein Symbol für Durchhaltevermögen und die Kraft der Natur – ein faszinierendes Schauspiel, das Menschen seit jeher inspiriert.

Loslassen

Loslassen durch Veränderung

Der Herbst ist da und an manchen Stellen färben sich die Blätter bereits. Es dauert nicht mehr lang und die ersten Blätter fallen.
Dieser natürliche Vorgang gibt der Pflanze die Möglichkeit, all ihre Kraft zu bewahren, um im Frühling wieder energievoll auszutreiben.
Das Leben besteht aus Zyklen und Veränderung ist die einzige Konstante.
Vielleicht kennst du einen Platz in der Natur, den du regelmäßig besuchst.
Nichts bleibt wie es ist, auch an diesem Platz wirst du immer wieder Veränderung sehen.

Sei bereit zu lernen

Loszulassen erfordert Mut, Vertrauen und Akzeptanz. Wer sich lösen kann, öffnet sich für Veränderungen, die nicht nur unser Leben neugestalten, sondern uns selbst auch innerlich wachsen lassen.
Vielleicht magst du mal schauen, wo in deinem Leben du dir wünschst, weniger anzuhaften und welche anderen Möglichkeiten dir das bieten könnte.
Im Herbst unterstützen dich die Naturkräfte und lehren dich das Loslassen.

Übung

Ich gehe dafür an einen Ort in der Natur, setze mich zu der Wurzel eines Baumes und verbinde mich mit diesem Wesen. Hier fühle ich mich gehalten und unterstützt. Von hier beobachte ich, wie die Bäume ihre Blätter fallen lassen. In Dankbarkeit schaue ich auf das was geht. Zu Lernen nicht anzuhaften, durchlässiger zu werden, ist für mich eine tägliche Übung und auch Herausforderung. Wenn es mir gelingt, geschehen manchmal Dinge, die ich nicht für möglich gehalten habe.

Indem wir lernen, loszulassen und Veränderungen als Teil unseres Weges zu sehen, können wir inneren Frieden finden und die Möglichkeit, unser Leben authentisch und frei zu gestalten.

Rolle der Ältesten

Die Ältesten

Ich habe das Bedürfnis über die Rolle der Ältesten zu schreiben, denn mir drängt sich die Frage auf:

Wo sind unsere Ältesten?

Ältester zu sein bedeutet mehr als nur das Erreichen eines bestimmten Alters. Es geht um die Übernahme von Verantwortung für die Gemeinschaft, die Weitergabe von Wissen, das Pflegen von Traditionen und das Dienen als moralisches und spirituelles Vorbild. In modernen Gesellschaften haben viele Ältere verlernt, diese Rolle einzunehmen, weil es keine Strukturen gibt, die diese Position stärken und fördern.
Die modernen Medien und Bildungssysteme neigen dazu, die Älteren als nicht mehr relevant darzustellen. Der Fokus liegt oft auf Innovation, Jugendlichkeit und Zukunftstechnologien, während die Weisheit und die Erfahrungen der Älteren als veraltet oder überholt gelten. Diese Entwicklung führt dazu, dass viele Rentner das Gefühl haben, ihre jahrzehntelange Lebenserfahrung sei weniger wert oder gar irrelevant.

Bei indigenen Völkern sind die Ältesten heute noch Hüter des Wissens und der Traditionen, erzählen Geschichten und sind von unschätzbarem Wert für den Erhalt der Kultur, der Rituale und Traditionen. Die Ältesten lehren die jüngeren Generationen über die Bedeutung ihrer Herkunft, ihrer Traditionen und ihrer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und der Natur.
In diesen Kulturen wird ihnen eine besondere Weisheit zugeschrieben, die aus dem Leben in Harmonie mit der Natur und der Gemeinschaft erwächst.

Verlust der Rolle und des Ansehens der Älteren

Der Verlust der gesellschaftlichen Rolle älterer Menschen in den westlichen Gesellschaften hat sowohl individuelle als auch kollektive Konsequenzen. Auf individueller Ebene erleben viele ältere Menschen Isolation, Depression und ein Gefühl der Nutzlosigkeit. Ohne eine sinnvolle Aufgabe oder Verantwortung kann das Gefühl, gebraucht zu werden, schnell verschwinden. Dies führt zu einem Verlust des Selbstwertgefühls und zu einer Verschlechterung der physischen und psychischen Gesundheit.
Auf gesellschaftlicher Ebene gehen wertvolle Ressourcen verloren. Das Wissen, die Geschichten und die Erfahrungen der Älteren, die jahrzehntelang gesammelt wurden, könnten jüngeren Generationen helfen, klügere Entscheidungen zu treffen und eine nachhaltigere und gerechtere Welt zu gestalten. Stattdessen schafft die Marginalisierung der Älteren eine Wissenslücke und verhindert den generationenübergreifenden Dialog, der für eine gesunde gesellschaftliche Entwicklung notwendig ist.

Entwickle deine Weisheit

Weisheit ist nicht das Ergebnis eines einzigen Augenblicks, sondern das Produkt eines ganzen Lebens, das bewusst gelebt wurde. Strebe danach, nicht nur Wissen zu erwerben, sondern Weisheit zu kultivieren – Weisheit, die aus Mitgefühl, Verständnis und der Bereitschaft erwächst, ständig zu lernen und zu wachsen. Dies ist der Weg des Ältesten: Nicht der sture Pfad des unerschütterlichen Wissens, sondern der lebendige Fluss eines offenen Geistes.

Lasst uns unseren Eltern und Großeltern lauschen, sie können uns erzählen wie sich die Geschichte ständig zu wiederholen scheint. Das könnte zu interessanten Gesprächen über Traditionen, Verhaltensmuster und wiederkehrende gesellschaftliche Ereignisse führen. Oftmals haben ältere Generationen eine Perspektive, die Jahrzehnte umfasst, und können Muster oder Zyklen im Leben und in der Gesellschaft erkennen, die jüngere Menschen vielleicht noch nicht bemerkt haben.

Sommersonnenwende

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Die Bedeutung der Sommersonnenwende

Die Sommersonnenwende ist astronomisch gesehen der Zeitpunkt, an dem die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel erreicht. Der Name „Sonnenwende“ kommt vom lateinischen Wort „solstitium“, was so viel wie „Stillstand der Sonne“ bedeutet. Tatsächlich scheint die Sonne um die Sommersonnenwende herum am Himmel für einige Tage fast auf der gleichen Höhe zu stehen, bevor sie langsam wieder sinkt.

Historisch gesehen war die Sommersonnenwende ein Anlass zur Freude und Dankbarkeit. Die Menschen feierten die Fruchtbarkeit der Erde und die bevorstehende Erntezeit. In vielen Kulturen wurden große Feuer entzündet, um die Sonne zu ehren und böse Geister fernzuhalten. Diese Feuer symbolisierten auch die Kraft und Energie der Sonne, die in dieser Jahreszeit ihren Höhepunkt erreicht.

Rituale und Bräuche

Die Rituale und Bräuche zu Litha variieren je nach Tradition und persönlicher Vorliebe, aber einige Elemente sind weit verbreitet.
Feuer und Licht
Wie bei der traditionellen Sonnenwendefeier sind Feuer ein zentrales Element von Litha.
Lagerfeuer, Kerzen und Fackeln werden entzündet, um die Sonne zu ehren und ihre Energie zu feiern. Das Springen über das Feuer ist ein beliebtes Ritual, das Glück und Schutz bringen soll.
Blumen und Kräuter
Blumen und Kräuter spielen eine wichtige Rolle bei den Feierlichkeiten.
Johanniskraut, Eisenkraut und Holunder sind besonders beliebt, da sie als magisch und heilend gelten. Blumenkränze werden geflochten und getragen oder als Dekoration verwendet.

Die spirituelle Bedeutung

Litha ist nicht nur ein Fest des äußeren Lichts, sondern auch des inneren Lichts. Es ist eine Zeit, um die eigene innere Kraft und Energie zu feiern und zu nutzen. Die Sommersonnenwende ist ein Moment der Fülle und des Überflusses, sowohl in der Natur als auch im eigenen Leben. Viele nutzen diese Zeit, um Dankbarkeit für die Fülle in ihrem Leben auszudrücken.

Bist du im Kontakt mit deinem inneren Licht?

Bauchhirn

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Das enterische Nervensystem (ENS), oft als „Bauchhirn“ bezeichnet, ist ein komplexes Netz von Nervenzellen, das in der Wand des Magen-Darm-Trakts angesiedelt ist. Es besteht aus etwa 100 Millionen Neuronen, ungefähr so viele wie im Rückenmark. Das ENS kann unabhängig vom Gehirn funktionieren, weshalb es manchmal als „zweites Gehirn“ bezeichnet wird.

Zusammenhang zwischen Gehirn und Darm

 

Entwicklung

Es wird vermutet, dass das Gehirn und das enterische Nervensystem eine gemeinsame evolutionäre Wurzel haben. Während der embryonalen Entwicklung teilen sich die neuralen Zellen, wobei ein Teil das zentrale Nervensystem (ZNS) und der andere Teil das enterische Nervensystem bildet. Dies könnte erklären, warum diese beiden Systeme so eng miteinander verbunden sind.

Kommunikation

Das Gehirn und der Darm stehen über die sogenannte „Darm-Hirn-Achse“ in ständiger Kommunikation. Diese Verbindung erfolgt durch verschiedene Kanäle:

  1. Neuronal: Über den Vagusnerv, der Informationen vom Darm direkt an das Gehirn weiterleitet.
  2. Hormonell: Darmhormone können in den Blutkreislauf gelangen und das Gehirn beeinflussen.
  3. Immunologisch: Das Immunsystem des Darms kann Signale an das Gehirn senden.
  4. Mikrobiom: Die im Darm lebenden Mikroorganismen können Substanzen produzieren, die die Gehirnfunktion beeinflussen.

Einfluss von Gedanken und Emotionen auf den Darm

Ein bekanntes Phänomen ist die Reaktion des Darms auf Emotionen wie Angst oder Stress. Bei Aufregung oder Angst vor einer Prüfung beispielsweise kann der Darm mit gesteigerter Aktivität reagieren, was sich durch vermehrten Stuhlgang oder Durchfall bemerkbar macht. Diese Reaktionen sind darauf zurückzuführen, dass Stresshormone und das sympathische Nervensystem den Darm beeinflussen.

Stress und das Darmmilieu

Dauerhafter Stress kann das Gleichgewicht der Darmflora (Mikrobiom) stören und zu verschiedenen Magen-Darm-Problemen führen. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom ist mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen verbunden, einschließlich Reizdarmsyndrom, entzündlichen Darmerkrankungen und sogar psychischen Störungen wie Depressionen und Angstzuständen.

Vegetatives Nervensystem und Verdauung

Das vegetative Nervensystem, insbesondere der parasympathische Teil, spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Verdauung. Der Parasympathikus, der oft als „Ruhe- und Verdauungsnerv“ bezeichnet wird, wird bei Entspannung aktiviert und fördert die Verdauungsprozesse:

  • Erhöhung der Magensaftproduktion
  • Steigerung der Darmmotilität
  • Förderung der Sekretion von Verdauungsenzymen

Praktische Tipps für eine gesunde Verdauung

  1. Entspannung: Sich Zeit nehmen, um in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre zu essen, kann die Aktivität des Parasympathikus fördern.
  2. Langsames Essen: Gründliches Kauen und langsames Essen können die Verdauung verbessern.
  3. Stressmanagement: Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, den Stresspegel zu senken und so die Darmgesundheit zu unterstützen.

Fazit

Der Zusammenhang zwischen Gehirn und Darm ist eng und komplex. Unsere Gedanken und Emotionen haben einen direkten Einfluss auf den Darm, und umgekehrt kann der Zustand unseres Darms unsere Stimmung und unser Verhalten beeinflussen. Ein bewusster Umgang mit Stress und eine achtsame Ernährung können dazu beitragen, das Gleichgewicht im Darm zu fördern und somit das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.