Vertrauen – Grundkraft des Lebens

Wie wir vertrauen verlieren

In unserer schnelllebigen, digitalisierten Welt sind wir ständig gefordert, zu funktionieren. Wir sind oft so sehr im Kopf, dass wir die leisen Signale unseres Körpers überhören. Doch wenn wir den Kontakt zu unserem Körper verlieren, verlieren wir auch unsere Verbindung zur Erde – zu unserem Halt, unserer inneren Sicherheit.

Vielleicht hast du in deiner Kindheit Erfahrungen gemacht, die dein Urvertrauen erschüttert haben. Diese Prägungen können uns unbewusst bis heute begleiten und beeinflussen, wie wir das Leben wahrnehmen.

Kennst du das Gefühl, dich plötzlich zu verlieren? Du suchst nach etwas, das dir Sicherheit gibt – gerade dann, wenn es schwerfällt loszulassen oder Kontrolle abzugeben. Doch genau in diesen Momenten liegt eine wertvolle Einladung: wieder bei dir selbst anzukommen.

Übungen

Lerne langsamer zu werden und in die Einfachheit zurück zu kehren. Spüre den Boden unter deinen Füßen. Atme tief ein. Fühle die Verbindung zur Erde. Vertrauen beginnt dort, wo du dich selbst wieder wahrnimmst.

Es ist möglich, inneren Frieden zu finden. Das Hier und Jetzt ist dein Verbündeter – in diesem Moment kannst du neue Wege gehen. Erkunde dich selbst als schöpferisches Wesen.

Werde achtsam für die kleinen Dinge im Leben. Gehe in den Wald oder auf eine Wiese. Beobachte die Bäume, die Pflanzen, die Tiere. Nimm das Leben in all seinen Facetten wahr und staune über das Wunder, das in allem steckt.

Gemeinschaft und Verbundenheit

Was ist gemeinschaft für dich?

Da die Natur mein größter Lehrmeister ist, finde ich dort ein gutes Beispiel dafür, was Gemeinschaft für mich bedeutet.

Bienen sind weit mehr als fleißige Honigsammler – sie sind ein Sinnbild für Gemeinschaft und tiefe Verbundenheit. In einem Bienenvolk existiert kein Einzelkämpfertum. Jedes Individuum hat eine Aufgabe, die es nicht nur für sich selbst, sondern für das Wohl des gesamten Volkes erfüllt. Diese Harmonie und Zusammenarbeit machen das Überleben der Kolonie überhaupt erst möglich.

Jeder einzelne hat Bedeutung

Die Bienenkönigin, Arbeiterinnen und Drohnen – jede Biene hat eine Rolle, und doch ist keine wichtiger als die andere. Ohne die Arbeiterinnen gäbe es keine Nahrung, ohne die Königin keinen Nachwuchs, ohne die Drohnen keine Befruchtung. Ihr gemeinsames Ziel ist es, das Volk zu stärken, zu wachsen und sich fortzupflanzen. Dabei handeln sie im Bewusstsein, dass das Wohl des Einzelnen untrennbar mit dem Wohlergehen der Gemeinschaft verbunden ist.

Auch ihr Kommunikationssystem zeigt, wie stark ihre Verbundenheit ist. Mit präzisen Schwänzeltänzen teilen sie ihren Artgenossen mit, wo Nahrung zu finden ist. Sie warnen sich gegenseitig vor Gefahren und helfen sich im Stock, indem sie Waben bauen, Brut pflegen oder den Stock vor Eindringlingen verteidigen. Dieses Verhalten offenbart eine tiefe Form des Zusammenhalts, die über individuelle Bedürfnisse hinausgeht.

Wenn jeder seinen Teil beiträgt, Verantwortung übernimmt und sich mit anderen abstimmt, entsteht eine starke, widerstandsfähige Gesellschaft. Die Bienen lehren uns, dass wir gemeinsam mehr erreichen können als allein – und dass wahre Verbundenheit in gegenseitiger Unterstützung und Achtsamkeit wächst.

Verbundenheit

Was geschieht, wenn wir unseren Fokus darauf richten was uns verbindet? Was könnte entstehen, wenn wir beginnen unsere Ängste und deren Projektionen zu erkennen und unsere Energie auf das Verbindende zu richten?

Stell dir vor, du könntest dich von äußeren Meinungen und Stimmungen lösen und wieder lernen, in deinen Körper zu hören und zu fühlen, deiner inneren Stimme zu vertrauen.
Wenn wir in jedem Menschen das Licht sehen können – wie viel leichter wäre es dann, gemeinsam Lösungen zu finden, die für die Gemeinschaft und unsere Erde am besten sind?

Indigene Völker saßen im Kreis zusammen, um Konflikte zu lösen. Jeder wurde gehört, jeder wurde gesehen. Diese Art des Miteinanders stärkt das Verständnis und den Zusammenhalt.

Lasst uns wieder beginnen, einander wirklich zuzuhören – für das höchste Wohl aller Wesen auf dieser Erde

Aggression

Was ist für dich Aggression?

Oft ist dieser Begriff negativ behaftet.
Aggressiv sein bedeutet für viele gleich etwas Zerstörerisches, oder?

Aggression wird häufig mit negativen Assoziationen wie Gewalt, Wut oder destruktivem Verhalten gleichgesetzt. Doch Aggression hat eine tiefergehende, ursprünglich neutrale Bedeutung. Sie kann in einem positiven Licht als Antriebskraft und Ausdruck von Vitalität, Entschlossenheit und Selbstbehauptung gesehen werden.

Das Wort „Aggression“ stammt aus dem Lateinischen „aggredi“, was so viel wie „herangehen“ oder „angreifen“ bedeutet. Es beschreibt ursprünglich die Fähigkeit, aktiv auf Situationen zuzugehen, Hindernisse zu überwinden und Ziele mit Energie zu verfolgen. In diesem Sinne ist eine positive Aggression keine destruktive, sondern eine produktive Kraft, die uns dazu befähigt, Herausforderungen anzunehmen und Veränderungen zu bewirken.

Was ist Aggression auch?

Eine reife und erwachsene Form der Aggression zeigt sich unter anderem in der Fähigkeit

  • klar zu sein
  • sich abzugrenzen
  • nein zu sagen
  • eigenständig zu sein
  • sich zu zeigen
  • die eigene Wahrheit ausdrücken zu können
  • für eigene Bedürfnisse einzustehen
  • Hindernisse zu überwinden
  • Verantwortung zu übernehmen

Aggression ist eine mächtige Energie, die uns sowohl schaden als auch stärken kann. In ihrer bewußten Ausprägung ist sie eine Kraft, die Mut, Entschlossenheit und Handlungsfähigkeit fördert. Sie hilft uns, Verantwortung zu übernehmen, unsere Ziele zu erreichen und unsere Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Eine Haltung der positiven Aggression ist somit keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung – für das Individuum und für die Gesellschaft.

Indem wir lernen, mit dieser Energie bewusst umzugehen, können wir sie nutzen, um das Leben aktiv zu gestalten und einen positiven Einfluss auf unsere Umgebung zu nehmen.

Autoaggressives Verhalten und Autoimmunerkrankungen

Autoaggressives Verhalten kann als eine Form von unterdrückter Wut verstanden werden, die sich nicht nach außen richtet, sondern gegen das eigene Selbst.
Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem den eigenen Körper fälschlicherweise als Feind betrachtet und angreift.

Wenn Menschen lernen, dass Aggression „schlecht“ ist und sie nicht ausleben dürfen, staut sich diese Energie auf. Sie kann sich dann gegen die eigene Person richten – entweder psychisch (Selbstverletzung, Depression) oder physisch (Autoimmunerkrankungen, psychosomatische Beschwerden).

Wir können lernen Aggression bewußt auszuleben und als eine natürliche Kraft, die der Selbstbehauptung, Abgrenzung und Durchsetzung dient zu sehen. Das kann unser System entspannen und der Heilung dienen. Aggression ist eine Form der Lebenskraft, die uns helfen kann mutig Entscheidungen zu treffen und klar für sich einzustehen.

Mitgefühl

Mitgefühl für andere und sich selbst

Mitgefühl für andere beginnt oft mit der Fähigkeit, Mitgefühl für sich selbst zu empfinden.

In unserer heutigen Welt hört man oft: „Du musst dich selbst lieben.“ Doch so wie Freude und Glück nicht erzwungen werden können, so kann auch Selbstmitgefühl nicht durch bloße Willenskraft entstehen. Es ist ein Weg, der sich entfaltet, wenn wir bereit sind, uns selbst zuzuhören.

Lernen mitfühlend zu sein

Als Kinder haben wir oft unser eigenes Mitgefühl aufgegeben, um die Bindung zu unseren Bezugspersonen zu bewahren. Damals war diese Bindung überlebenswichtig.
Doch heute, als Erwachsene, haben wir die Möglichkeit, neu zu wählen.

Vielleicht spürst du eine leise Angst, dass Mitgefühl mit dir selbst, etwas in dir erschüttert – alte Bindungen, alte Muster. Doch du bist jetzt frei, für dich selbst da zu sein. Finde heraus, wer du wirklich bist, jenseits der Erwartungen und Ansprüche anderer.

Wer bist du noch?

Lass dich von deiner Situation und deinem Schicksal berühren. Beginne auf dich selbst mit offenem, empfindsamen und berührbaren Herzen zu schauen.
Oft sehnen wir uns danach, dass unser Partner, unser Vorgesetzter, ein spiritueller Lehrer oder Heiler für unser Leben Verantwortung übernimmt und uns sagt was wir zu tun und zu lassen haben.
Was ist, wenn du deine Sehnsucht nach dem Paradies, in dem du vollkommen ver- und umsorgt bist oder von der Sehnsucht gerettet zu werden, verabschiedest und dich dem Schmerz darüber öffnest?
Was passiert, wenn du dich von dem unrealistischen Wunsch verabschiedest von deinen Eltern voll und ganz angenommen, verstanden und geliebt zu werden?
Es ist ein Schmerz, der für unser Wachstum unabdingbar ist, der uns ein Stück mehr Erwachsensein, Freiheit und Liebe ermöglicht. Du hast jetzt die Wahl aus der kindlichen Bindungsbeziehung herauszutreten, deine weggedrückten Gefühle und Bedürfnisse wieder anzunehmen und ihnen einen Platz in deinem Leben zu geben.

Sei du selbst

Vielleicht wirst du bemerken, dass du durch eine mitfühlende Haltung dir selbst gegenüber, mit einer ganz natürlichen, menschlichen Verletzlichkeit in Kontakt kommst. Jetzt ist es Zeit dich so zu nehmen, wie du bist und zu sein, wie du bist. Vielleicht taucht ein Gefühl des Bedauerns auf, über das, was du erlebt hast und dass es so gewesen war. Es ist ein Mitfühlen mit dem eigenen Schmerz. Es ist ein Ausdruck davon, dass du dir selbst mit einem offenen und mitfühlenden Herz begegnest. Mitgefühl mit dir selbst, lässt dich weicher werden, offener und berührter. Dies ist ein Ausdruck von Mut, deine alten Identifikationen zu verlassen und neue Wege zu gehen. Es ist der Weg zu einem authentischen Selbst.

Bedürfnisse

Bist du in Kontakt mit deinen Bedürfnissen
und kannst du sie ausdrücken?

Wir alle tragen bestimmte Grundbedürfnisse in uns, die möglicherweise in unserer Kindheit nicht immer erfüllt wurden. Oft liegt dies daran, dass auch unsere Eltern oder Bezugspersonen ähnliche Erfahrungen gemacht haben und selbst nicht gelernt haben diese Bedürfnisse auszudrücken.

Was sind Grundbedürnisse der Kinder?

Wichtig für eine gesunde Entwicklung der Kinder sind neben der Erfüllung der physischen Bedürfnisse:
Das Bedürfnis nach Kontakt, Sicherheit und Geborgenheit.
Das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Gesehen-Werden.
Das Bedürfnis nach Vertrauen, Respekt und Würde.
Das Bedürfnis nach Eigenständigkeit und nach Unterstützung.
Bedürfnis danach geliebt zu werden und die eigene Liebe auszudrücken.

Vielleicht musstest du in deiner Kindheit deine Bedürfnisse zurückhalten und hast dadurch schambasierte Identifikation angenommen, die dich in deinem Selbstausdruck zurückgehalten haben, um die Bindungsbeziehung zu deinen Eltern nicht zu gefährden.

Oft haben wir dadurch verlernt mit unseren Bedürfnissen in Kontakt zu sein und lassen uns vom Leben leben. Es kann passieren, dass wenn wir zur Ruhe kommen oder uns jemand fragt, was wir wollen, was unser Wunsch im Leben ist, wir uns dessen bewusst werden. Vielleicht spürst du dann eine Leere oder eine unangenehmes Gefühl.

Lerne dich zu Erkunden

Wir sind jetzt keine Kinder mehr und auch nicht mehr abhängig. Mit Hilfe von Achtsamkeit können wir uns erforschen. Es ist wichtig, dass wir nicht intellektuell erkunden, sondern bereit sind uns von unseren Gefühlen, Bedürfnissen und Empfindungen berühren zu lassen und diese wirklich zu fühlen.

Die Achtsamkeit, die ich meine beinhaltet das Gewahrsein für das, was gerade passiert und gleichzeitig mit den Gefühlen, Empfindungen und Bedürfnissen in Kontakt zu sein, sie zu fühlen und zu spüren. Manchmal kann es sein, dass wir Angst haben etwas „Schlimmes“ könne bei der Erkundung geschehen und auch diesen Gedanken erkunden wir ohne Ziel.
Wir setzen eine Ausrichtung ohne Ziel. Es geht darum, alles Da sein zu lassen ohne Wertung.

Ich begleite und unterstütze dich gerne auf deinem Weg zu dir.

Zugvögel

Zugvögel

Die Distanzen, die Zugvögel zurücklegen, sind oft unvorstellbar. Die Küstenseeschwalbe zum Beispiel legt jährlich rund 40.000 Kilometer zurück.

Wunder

Ich freue mich jedesmal aufs Neue, wenn ich einen Schwarm Kraniche schon von weitem rufen höre. Es ist, als würden sie mich darauf hinweisen, welch ein Wunder das Leben ist.
Denn ich frage mich:
Wie erspüren sie, das es Zeit ist in Richtung Süden zu fliegen?
Wie orientieren sie sich?
Wissen sie welche Risiken sie eingehen?
Kein Vogel stellt diese Reise in Frage. Sie folgen ihrer Bestimmung.
Eine Weisheit in ihnen lässt sie das Richtige tun.
Sie sind im Hier und Jetzt, da gibt es kein Abwägen, oder?

Wissenschaft

Viele Zugvögel, wie die Küstenseeschwalbe, orientieren sich mithilfe eines inneren Kompasses, der auf dem Magnetfeld der Erde basiert. Andere nutzen den Stand der Sonne oder sogar die Sterne zur Orientierung. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass einige Arten den Geruchssinn und Landschaftsmerkmale zur Navigation verwenden – alles, um präzise zu ihren Zielen zu gelangen.

Zugvögel haben sich evolutionär an die Strapazen der Reise angepasst. So reduzieren sie während des Flugs teilweise die Funktionen ihrer Verdauungsorgane, um Energie zu sparen. Andere haben spezielle Muskelgruppen und Flügelformen entwickelt, die für lange Distanzen optimiert sind.

Symbol des Lebenszyklus

Zugvögel erinnern uns an die Verbundenheit und den Kreislauf des Lebens. Sie verdeutlichen, wie alle Ökosysteme miteinander verknüpft sind und wie wichtig der Schutz ihrer Lebensräume ist, um diese erstaunlichen Reisen weiterhin zu ermöglichen.

Jedes Jahr beobachten Menschen weltweit den Vogelzug als ein Symbol für Durchhaltevermögen und die Kraft der Natur – ein faszinierendes Schauspiel, das Menschen seit jeher inspiriert.